War doch nur ein Fehler

Viel Spaß und gute Werte beim Mitmachkonzert mit Mike Müllerbauer

Sind Fehler schlimm? Nein, denn nur wer viele Fehler macht, der wird immer schlauer. So sang der Ohrwurmdesigner Mike Müllerbauer in der evangelischen Christuskirche in Neuhausen. Ihn einzuladen, war sicher kein Fehler, das zeigten mehr als 200 kleine und große begeisterte Gäste.

Einen riesigen Bagger hat der Pianist Andy Doncic schon repariert, ist er also ein echter Profi und bringt auch den kaputten Musikrennflitzer wieder hin? Nun ja, so groß war der Bagger nun auch wieder nicht, denn er passte in einen Sandkasten. Der Mike hatte das schon geahnt und der Andy gab dann auch bald zu, dass er gewaltig aufgeschnitten hatte. Die kleine Spielszene führte zum nächsten Lied: „Sag die Wahrheit!“

Müllerbauer Mitmachkonzert1
© Peter Dietrich

Doch nein, von Müllerbauer gab es keine Ermahnungen von oben herab. Dass er zuhause in Augsburg zwei Jungs mit drei und fünf Jahren hat, ist zwar noch keine Garantie, aber ein Hinweis: Er hat den Draht zu Kindern, begibt sich nicht nur äußerlich auf Knien auf ihre Ebene. Sein Liedermenü war mit viel kindlichem Humor gewürzt, zwischendurch durfte es auch mal gitarrenspielend ein Tänzchen sein, immer wieder wischte sich Müllerbauer den Schweiß von der Stirn. Dann erzählte er davon, dass es auch bei ihm Alles-daneben-Tage gebe, so im Stil von „erst eine schlechte Schulnote, dann auch noch ein Plattfuß am Rad“. Dass er dann sein Tagebuch nehme und sich überlege, für was er auch noch an so einem Alles-daneben-Tag dankbar sein könne. Dass ihm da so einiges einfalle und dass es ihm dann schon viel besser gehe.

Die dritte im Bunde beziehungsweise auf der Bühne war Sarah Genkinger aus Kohlberg, sie machte den Kindern – und willigen Erwachsenen – die Bewegungen zu den Liedern vor. Manche Lieder waren vielen Kindern schon bekannt, denn der Mike hat einen großen Fanclub und seine Lieder werden in vielen kirchlichen Kindergruppen gerne gesungen. Wer einen Hit wie „Gott hat mich in sein Herz geschlossen“ mal gehört hat, der bekommt íhn auch so schnell nicht wieder aus seinem Ohr heraus – oder sogar aus beiden.

Zurück zu den menschlichen Fehlern. Diese seien auch für Gott kein Problem, sagte der Mike zwischendrin, „wenn wir sie nicht mit Absicht machen und daraus lernen“. Der Gott, von dem Mike sang, ist ein liebender Gott, der „absoluto guto“ zu jedem Kind ist. Mike holte vier Kinder auf die Bühne, fragte sie nach ihren Hobbys und machte daraus flugs Bewegungen für das nächste Lied. „Weißt du schon, dass du von Gott super geschaffen bist?“, fragt er den kleinen Tim. Der war bereits allerbestens informiert und bestätigte das ohne Zögern.

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© Peter Dietrich

Na klar wollten die Kinder kurz vor Ende den Musikrennflitzer sehen, den Mike bis dahin hinter der Bühne versteckt hielt. Und siehe, der Andy hatte ihn tatsächlich wieder repariert bekommen. Der Flitzer fuhr natürlich nicht mit Benzin, sondern mit Musik, und das auch noch ganz von selbst über die Bühne. Diese verließen der Mike, der Andy und die Sarah nach etwa eineinhalb Stunden musikalischem Feuerwerk aber zu Fuß. Anschließend waren noch ganz viele Gratisplakate fürs Kinderzimmer zu signieren.

 

Peter Dietrich, Freier Journalist, Tel. 07153/894 07 15, peter [dot] dietrich [at] journalist-pd [dot] de