Der kleine Ort Ritschenhausen liegt im Bundesland Thüringen, südöstlich von Meiningen. Die ehemalige DDR-Grenze zu Bayern befand sich zu früheren Zeiten in unmittelbarer Nähe des Ortes. Noch heute können Teile der Grenzanlagen in einem Museum besichtigt werden.

Der einstmals sehr wichtige Eisenbahnknotenpunkt in Deutschland hatte durch die grenznahe Lage an Bedeutung verloren. 

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Durch die Bildung neuer Kirchenbezirke am Rande Stuttgarts kam es auch zur Neuordnung der Partnerschaft württembergischer Kirchengemeinden zu thüringischen Gemeinden. In Absprache mit dem Diakonischen Werk in Stuttgart wurde unsere Gemeinde in Neuhausen der Gemeinde Ritschenhausen mit Bauerbach zugeteilt. Erste briefliche Kontakte zwischen Pfarrer Haller aus Neuhausen und Pfarrer Dr. Heinze aus Untermaßfeld wurden im Januar 1982 aufgenommen.

Hier einige Auszüge aus dem „Vorstellungsschreiben“ der Kirchengemeine Ritschenhausen:

„Das Dorf Ritschenhausen im Kreis Meiningen hat etwa 500 Einwohner. Die Gemeinde war früher vorwiegend evangelisch. Es sind so viele abgefallen, dass jetzt 135 Erwachsene Kirchensteuer zahlen. Es sind noch viele, die sich noch nicht beim staatlichen Notariat abgemeldet haben, aber nicht mehr Kirchensteuer zahlen. Zur Christenlehre gehen regelmäßig 12 Kinder, davon werden 3 am Pfingstsonntag konfirmiert.

Unsere Glocken hängen in einem sehr alten Wehrturm, daran wurde die Kirche angebaut. Sie ist geräumig, aber nicht zu heizen. Im Winter halten wir unsere Gottesdienste im Pfarrhaus. Da sind zwei Räume, die je nach Bedarf durch eine Türwand in einen Raum verwandelt werden können. Dort finden Gottesdienste, Unterricht, Bibelwoche, Frauenabende und Chorproben statt. Die Teilnehmerzahlen sind leider immer nur klein. Im Pfarrhaus wohnt eine erblindete Pfarrwitwe vom Nachbarort Obermassfeld.“

Bei einem ersten  Besuch in Ritschenhausen am 27.4.1982, konnten einige Gemeindeglieder sich einen Eindruck von der neuen Partnergemeinde machen  .

Erst 8 Jahre später, nach Öffnung der Grenze, konnten die ersten Gemeindefestbesucher aus Ritschenhausen in Neuhausen begrüßt werden.

In der folgenden Zeit fanden immer wieder Besuche statt, wie zum

10 jährigen Bestehen der Partnerschaft als einige die Fahrt nach Ritschenhasusen auf sich nahmen, auch die Ritschenhausener waren in diesem Jahr zu Gast in Neuhausen. Ebenso zur Glockenweihe im Jahr 1992. Das Jahr  1995 war für Ritschenhausen mit dem Abschluß der Innenrenovierung der Kirche gekrönt, auch hier feierten einige Neuhäuser mit.

In jedem Jahr ist es irgendeine Gruppe die sich auf den Weg nach Ritschenhausen oder nach Neuhausen macht.

Die privaten Unterkünfte haben ein intensives kennen lernen unvermeidlich gemacht. Viele Freundschaften sind daraus entstanden.

Zu jedem Gemeindefest, ob in Ritschenhausen oder Neuhausen lassen es sich einige Gemeindemitglieder nicht nehmen und machen sich auf den Weg; denn die Erfahrung hat es gezeigt – es ist sind wunderbare Zusammenkünfte und immer ein Erlebnis auf beiden Seiten

Gisela Paatsch 

Hier ein paar Impressionen aus Ritschenhausen: