Wofür brennst Du?

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Es war auf einem Jungschar-Zeltlager. Jeden Abend saßen wir am Lagerfeuer. Nirgends war es wärmer, wenn die Kühle der Nacht hereinbrach. Nirgends konnte man schöner träumen als beim Blick ins flackernde Feuer. Nirgends konnte man besser einer spannenden Geschichte zuhören. Aber irgendwann war es Zeit, das Feuer zu verlassen und schlafen zu gehen. Wenn wir am anderen Morgen aufstanden, war nicht mehr viel vom Feuer zu sehen. Es war niedergebrannt. Aus großen Holzscheiten war ein Haufen Asche geworden. 

So ist es mit einem Feuer. Man zündet es an. Es brennt lichterloh. Aber irgendwann sackt es in sich zusammen. Es wird kleiner und kleiner. Das können wir am Lagerfeuer beobachten.

Oder auch beim Feuer der Liebe. Gerade noch lodert die Flamme der Leidenschaft hoch. "Stark wie der Tod ist die Liebe!" Doch plötzlich kommt das Liebes-Aus. Das Feuer scheint erloschen. Und wie ist es mit dem Feuer des Glaubens? Eben noch Feuer und Flamme für Jesus. "Ich will dir folgen, wohin du gehst!" Aber das Feuer wird schwächer. Glimmt irgendwann nur noch vor sich hin. Und schließlich fragen wir uns selbst: Brennt’s noch? Das Feuer des Glaubens? Das Feuer der Liebe? Brennt’s noch? Auf dem Zeltlager haben wir uns das jeden Morgen gefragt. Direkt nach dem Aufstehen ging’s zur Feuerstelle. Wir haben die Asche untersucht. Mit Stöcken stocherten wir darin herum und suchten – nach Glut. Fast immer haben wir noch ein Fünkchen gefunden. Haben versucht, das Feuer wieder aufzupäppeln. Wollten es wenigstens am Glühen halten. Es nicht ganz ausgehen lassen. Bis zum Abend: Da wurde aus dem bisschen Glut vom Morgen wieder ein großes Lagerfeuer. Ob das auch beim Glauben möglich ist? Und bei der Liebe? Ob aus der Glaubensglut wieder ein Glaubensfeuer, aus der Liebesglut wieder ein Liebesfeuer werden kann? 

Im Mai feiern 13 Jugendliche ihre Konfirmation. Konfirmation heißt: Bekräftigung. Das Ja zur Taufe, das Ja zu Jesus Christus wird bekräftigt. Die Flamme der Taufkerze soll nicht erlöschen. Sondern neu aufleuchten. Und mit ihr das Feuer des Glaubens. Neu ja sagen im Glauben, darum geht’s. An der Konfirmation und immer wieder. 

Und dass wir uns wieder neu erkennen: Einer hat sein Ja schon gesagt, ein für allemal: Gott. In Jesus Christus. Dafür steht Ostern. Ostern ist das große Ja Gottes. Wir feiern, dass Jesus auferstanden ist. Keine Schuld und keine Sünde und nicht einmal der Tod kann das Ja Gottes zu uns zerstören. Von zwei Osterwanderern stammt der Satz: "Brannte nicht unsere Herz in uns, als er mit uns redete?" Brannte dein Herz? Brennt’s noch?

Herzliche Grüße
Ihr Matthias Trick