Mehr Mut!

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Als Jugendlicher hatte ich ein T-Shirt, da stand drauf: "Come follow Jesus!" – "Komm, folge Jesus nach!". Das trug ich mal bei einer Reise in die Vereinigten Staaten und wurde gleich, als ich aus dem Flugzeug stieg, von einer farbigen Flughafenmitarbeiterin drauf angesprochen. "Yeah!", sagte sie, und dass sie das toll fi nde. Ich hatte es auch regelmäßig zuhause in der Schule an und erntete dafür immer mal wieder ein spöttisches Lächeln und einen spitzen Kommentar. Sogar in meinem ersten Semester an einer kirchlichen Hochschule ging ich noch in dem T-Shirt über den Campus – unvorsichtigerweise, wie sich herausstellte. Prompt sprach mich nämlich ein Mitstudent an und sagte: "Du bist mutig." Das habe ich erst gar nicht verstanden. Aber er erklärte mir, sowas würde hier gar nicht gern gesehen. Da müsste ich mit viel Contra rechnen. Das gab’s dann auch, wenngleich weniger schlimm, als mein Kommilitone es befürchtet hatte.

Wer sich zum Glauben an Jesus bekennt, muss mit Contra rechnen – das in Deutschland und Europa Gott sei Dank meist mit Worten gegeben wird. In zahlreichen Ländern der Welt bedroht es aber die Freiheit und körperliche Unversehrtheit und das Leben von Christen. Sie kriegen es zu spüren, auch wenn sie kein T-Shirt tragen, auf dem "Jesus" steht, sondern einfach ihre Gottesdienste feiern. 

Das Contra gegen die, die Jesus nachfolgen und ihren Glauben an ihn bekennen, ist nicht neu. Das haben Christen immer wieder zu spüren bekommen – von Anfang an. Die ersten waren Petrus und Johannes. Von ihnen berichtet Lukas in der Apostelgeschichte 4-5, wie sie in Jerusalem öffentlich auftraten und verkündeten, Jesus, der gekreuzigt worden war, sei von Gott auferweckt worden, und er sei der Retter und der Herr der Menschen. Dann kam es auch noch zur wunderbaren Heilung von einem gelähmten Mann. Das alles sorgte für ziemliches Aufsehen. Einige in der Stadtregierung regten sich furchtbar auf, ließen die beiden festsetzen, verhörten sie und sprachen ein Verbot aus öffentlich von Jesus zu reden. Daraufhin erklären die beiden sozusagen wie Martin Luther später vor dem Kaiser: Wir können nicht anders. Sie gehen dann in die Gemeinde zu den anderen Christen und beten miteinander und bitten Gott um Freimut.

Was ist Freimut? Das Wort ist eine Zusammensetzung aus Freiheit und Mut, mit der Martin Luther ein griechisches Wort übersetzt hat, das für den Mut und die innere Freiheit steht offen zu reden. Freimut ist Unerschrockenheit. Darum bitten sie Gott, dass sie mutig und unerschrocken von Jesus reden können. Sie sprechen sich nicht einfach selber Mut zu. Das können sie gar nicht. Dazu ist die Herausforderung viel zu groß, vor der sie stehen. Sie bitten Gott um Mut – und kriegen ihn. Und sie gehen wieder raus und reden von Jesus. Und sie werden wieder verhaftet und wieder verhört und sogar ausgepeitscht. Trotzdem bleiben sie dabei und machen weiter und reden öffentlich von Jesus und begründen es so: "Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen."

Das ist es. Darum geht’s. Diesen Freimut brauchen wir, der uns zu unserem Glauben an Jesus Christus stehen und das auch öffentlich bekennen lässt. Diesen Freimut, der uns festhalten lässt an Gottes Geboten, wie sie in der Bibel stehen, auch wo das gesellschaftlich nicht mehrheitsfähig ist und sogar Kirchenleitungen anderes vertreten. Diesen Freimut, Gott mehr zu gehorchen, als den Menschen, den wir als Christen heute brauchen, wünscht mit herzlichen Grüßen
Ihr Matthias Trick